Was in den Schulen geschaffen werden muss, kann allerdings nur ein Beginn sein. Auch die Verwaltung muss unter dem Motto „digitale Dienstleistungen“ im 21. Jahrhundert angelangen. Hier kann unser Landkreis als Musterlandkreis voranschreiten. Geht es um die digitale Verwaltung, so hört man oft das Beispiel Estland. Auch wir wollen das Rad nicht neu erfinden, sondern uns ein Beispiel an den östlichen EU-Nachbar*innen nehmen und zahlreiche Anträge und Dienstleistungen ins Netz verlagern. Damit einhergehen muss die Schulung der Verwaltungsmitarbeiter*innen, der Aufbau einer eigenen IT-Abteilung im Landkreis und die Einrichtung eines Portals unter dem Titel „Lüchow-Dannenberg 4.0“, in welchem eine schnelle Korrespondenz zwischen Bürgre*innen und Verwaltung, beispielsweise durch einen Live-Chat oder digitale Sprechstunden, möglich ist. Gleichzeitig muss digitale Ratsarbeit umfassend möglich sein.

Der Verein Freifunk e.V. beschäftigt sich damit bereits seit Jahren ehrenamtlich – wir wollen es nun in staatliche Hand nehmen: Flächendeckendes und kostenloses Internet im öffentlichen Raum. In Deutschland leben wir leider noch zu sehr wie auf einem Flickenteppich. Wenige Anbieter, private Haftung und kaum Bereitstellung. Die Vereinigten Staaten beispielsweise oder aber auch unsere europäischen Nachbar*innen sind in der Bereitstellung von freiem WLAN an öffentlichen Orten schon weiter. Wir als Landkreis wollen entgegensteuern und auf unserer Ebene für freies Netz sorgen. Neben dem freien WLAN soll eine Landkreis-Cloud eingerichtet werden, auf die von Bürger*innen im Zuge der Informations- und Dokumentenbeschaffung zugegriffen werden kann und soll. Zudem muss der Erst-Anschluss ans Breitband in allen Vorranggebieten für die Bürger*innen kostenlos sein.

Uns ist sehr wohl bewusst, dass es sich beim Internet und den digitalen Dienstleistungen auch um eine Generationenfrage handelt. Viele Menschen im fortgeschrittenen Alter, die das Internet nicht bereits in ihrer Jugend kennenlernen durften, haben in Teilen Schwierigkeiten mit Hard- oder Software. Aus diesem Grund finden wir es wichtig, ein öffentliches Angebot zur Schulung und dem Ausbau des digitalen Lebens zu schaffen. Ein Innovations- und Schulungszentrum, in welchem bei Fragen und Hilfsbedarf nachgefragt werden kann, kann hier die Lösung sein. Ob dieses Zentrum an die örtlichen Kreisvolkshochschulen angedockt werden oder selbstständig sein soll, wird noch zu klären sein.