MOBILITÄT NEU DENKEN
Wir als SPD wollen bestehende Konzepte bündeln, zusammenfassen und besser aufeinander abstimmen. Nicht immer muss man das Rad neu erfinden, aber Mobilität müssen wir für den ländlichen Raum komplett neu denken. Wir müssen eine Möglichkeit schaffen, bei der wir sowohl die jüngsten, die noch nicht, als auch die ältesten, die vielleicht nicht mehr, mobil sind im Blick behalten. Junge Menschen müssen auch abseits der Schulzeiten mobil sein können und ältere nach ihrem individuellen Bedarf nicht mehr auf den eigenen PKW angewiesen sein müssen. Wir wollen eine Stärkung des Systems der Bürgerbusse vor Ort und hierdurch Möglichkeiten auch außerhalb der Stoßzeiten schaffen – individuell und bedarfsgerecht. Bürgerbusse sollen als Rufbusse auch in Ferienzeiten und zu persönlichen Zwecken nutzbar sein, wobei die Anmeldung 90 Minuten vor Fahrtbeginn auch garantiert funktionieren muss. Sie sind und bleiben ein notwendiges Angebot der Kommune an ihre Einwohner*innen.
Eine besondere Stellung für die Mobilität der Zukunft nimmt das Fahrrad ein. Durch die fortschreitende Verbreitung von E-Fahrrädern ist es nun mehr und mehr Menschen möglich, auch weitere Distanzen mit dem Rad zurückzulegen. Dieser Trend wurde von der Verwaltung und der Kreispolitik bislang weitgehend vernachlässigt. Zu einem E-Bike gehört nicht nur die persönliche Entscheidung zur Anschaffung, sondern auch ein attraktives Angebot der öffentlichen Hand. Wir setzen uns ein für den Ausbau einer flächendeckenden Infrastruktur von Ladesäulen, Radwegen und sicheren Parkmöglichkeiten. Hierbei können insbesondere Städte und Regionen in den Niederlanden oder Dänemark als Kooperationspartner*innen dienen.
Ganz ohne Auto geht es bisher häufig dennoch (noch) nicht auf dem Land. Mit gutem Beispiel voran geht die Initiative zum Ausbau von Car-Sharing im Landkreis. Mit (zum großen Teil) elektrischer Mobilität wird das Konzept des geteilten Autos auch auf unseren ländlichen Raum umgemünzt – und das mit bereits bahnbrechendem Erfolg! Wir wollen das Projekt mit mehr Mitteln fördern und somit einen Anreiz für individuelle Mobilität schaffen, ohne sich ein eigenes Auto kaufen zu müssen. Das Projekt steht noch am Anfang, verdient allerdings einen ehrgeizigen Einsatz.
Auto- und Bahnverkehr sind zwei wichtige Säulen der Mobilität. Die Automobilindustrie steht aktuell in einem großen Wandlungsprozess vom Verbrennungsmotor zu alternativen Antriebstechniken. Ob nun Wasserstoff oder Elektromobilität – wir als Landkreis müssen dringend die Infrastruktur schaffen, um diejenigen die sich für eine dieser neuen Technologien begeistern, zu unterstützen. Deshalb ist der Ausbau von öffentlichen Ladesäulen und privaten „Homeboxen“ ein wichtiger Schritt in der kommenden Legislaturperiode.
Der Bahnverkehr in Lüchow-Dannenberg ist gerade dabei wiederbelebt zu werden, doch es steckt noch so viel Potenzial in diesem Bereich. Wir wollen die Taktung des Zuges zwischen Dannenberg und Lüneburg erhöhen, sodass die Strecke zu einer wirklichen Alternative zur Nutzung des Autos wird. Die Bahnverbindung von Dannenberg nach Lüchow bis Salzwedel soll reaktiviert und ausgebaut werden, genauso wie die Verbindung zwischen Dannenberg und Uelzen. Auch kleine Dörfer mit Bahnhöfen müssen ans Zugnetz angebunden werden. Zugverkehr verbindet viele positive Aspekte miteinander, die wir unseren Mitbürger*innen nicht vorenthalten dürfen. In der Reaktivierung und dem Ausbau besteht eine große Chance für die Wirtschaft, den Klimaschutz und die Lebensqualität in Lüchow-Dannenberg.
All diese unterschiedlichen Möglichkeiten sollen nicht alleinstehen, sondern müssen in ihrer Gesamtheit betrachtet werden. Mobilität ist Grundrecht und sollte jedem und jeder Mitbewohner*in zur Verfügung stehen. Hierbei kann eine multimodale Mobilitätsplattform Abhilfe schaffen und die bestehenden, gebündelten Mobilitätsangebote vereinen. Dadurch wäre das Finden des schnellsten Weges nur noch einen Klick entfernt. Wir unterstützen daher Entwicklung und Betrieb einer solchen digitalen Plattform. Für uns steht fest: Mobilität, zumal CO2-neutrale Mobilität, auch in einer strukturschwachen Region wie Lüchow-Dannenberg darf kein Elitenprojekt werden. Wir treten für einen sozialverträglichen Umschwung auf klimafreundliche Fortbewegung um. Bus und Bahn nehmen hierbei eine zentrale Rolle ein.