Das Jahr 2013 wird in den Annalen der deutschen Wettergeschichte als eines der denkwürdigsten in Bezug auf Hochwasserereignisse verzeichnet. Während viele Regionen Deutschlands von den verheerenden Fluten betroffen waren, standen insbesondere die Deiche in Lüchow-Dannenberg im Fokus der nationalen Aufmerksamkeit. Die Frage, die viele bis heute beschäftigt: Was wäre geschehen, wenn die Deiche gebrochen wären?

Im Frühsommer 2013 stiegen die Pegelstände der Elbe und ihrer Nebenflüsse rasant an. Starke Regenfälle und die Schneeschmelze in den Mittelgebirgen führten zu einem beispiellosen Wasseranstieg. In Lüchow-Dannenberg, einer malerischen Region, geprägt durch die mäandernde Elbe, wurden die Deiche auf eine harte Probe gestellt. Die Gemeinden entlang des Flusses bereiteten sich auf das Schlimmste vor.

Hätten die Deiche in Lüchow-Dannenberg nachgegeben, wären die Auswirkungen katastrophal gewesen. Große Teile des Landkreises Lüchow-Dannenberg wären überflutet worden. Die Überschrift "Mit dem Ruderboot von Dannenberg nach Woltersdorf" wäre dann keine Übertreibung gewesen. Die Fluten hätten Straßen, Häuser, landwirtschaftliche Flächen und Infrastruktureinrichtungen zerstört. Tausende von Menschen wären evakuiert worden, und der materielle Schaden wäre in die Milliarden gegangen.

Neben den unmittelbaren Schäden durch das Hochwasser wären auch langfristige ökologische und wirtschaftliche Auswirkungen zu erwarten gewesen. Die reiche Biodiversität der Region hätte erheblich gelitten. Der Boden wäre durch die Ablagerung von Schlamm und anderen Sedimenten kontaminiert worden, was die Landwirtschaft in der Region für Jahre beeinträchtigt hätte.

Die Deiche haben 2013 standgehalten, und das nicht nur wegen ihrer Bauweise, sondern auch wegen der unermüdlichen Anstrengungen der Menschen vor Ort. Viele Baumaßnahmen waren damals noch nicht abgeschlossen, und es war der unermüdliche Einsatz der Gemeinschaft, der Tag und Nacht dafür sorgte, dass die Deiche hielten. Ein herzliches Dankeschön an alle, die sich damals eingesetzt und dafür gesorgt haben, dass die Region vor einer noch größeren Katastrophe bewahrt wurde.

Die Finanzierung des Deichbaus und die Genehmigungsverfahren sind jedoch problematisch. Obwohl Bundesmittel in Höhe von rund 40 Millionen Euro bereitstanden, führten Verzögerungen bei der Planfeststellung dazu, dass diese Mittel nicht in Anspruch genommen werden konnten. Die Genehmigungsverfahren, die sich über Jahre hinziehen, sind ein kritischer Punkt. Das letzte Verfahren dauerte beispielsweise neun Jahre, bis die Unterlagen eingereicht werden konnten. Diese Verzögerungen sind nicht akzeptabel, da Hochwasserereignisse keine Rücksicht auf Genehmigungszeiträume nehmen. Zudem liegt der Schwerpunkt der Landesregierung aus dem Umweltministerium eher auf den Küstenregionen als auf dem Binnenland, was dringend geändert werden muss, um die Sicherheit der Menschen in Regionen wie Lüchow-Dannenberg zu gewährleisten.

Wenn die Genehmigungsverfahren nicht deutlich beschleunigt werden und die Art und Weise der Umsetzung gleichbleibt, steht zu befürchten, dass Regionen wie Lüchow-Dannenberg in Zukunft schwerwiegende Hochwasserereignisse erleben könnten. Zehn Jahre sind seit dem Hochwasser 2013 vergangen, und der Klimawandel hat an Fahrt aufgenommen. Es ist daher von enormer Bedeutung, dass die Verantwortlichen handeln, um die Sicherheit und das Wohlergehen der Menschen in diesen Gebieten zu gewährleisten.

Das Bild zeigt, wie sich ein Deichbruch im Landkreis Lüchow-Dannenberg im Jahr 2013 ausgewirkt hätte, bei dem Teile der Region überschwemmt worden wären. Er hat Gott sei Dank gehalten!

HOCHWASSERSCHUTZ IN LÜCHOW-DANNENBERG